Tschechoslowakischer Wolfshund
Anschaffung
Nach gründlicher Überlegung, einen solchen Hund artgerecht halten zu können, tauchen unweigerlich
die Fragen auf: Woher bekomme ich einen TWH und was wird er kosten?
Gute Züchter findet man im Internet, wenn es auch nicht sehr viele gibt. Die Rasse ist erstens
noch so jung, dass sie nicht weitläufig bekannt ist und zweitens ist, wie schon erwähnt, die Haltung
mit weit mehr Voraussetzungen verbunden, als bei den meisten anderen Rassen. Nicht jeder hat die
nötige Zeit, den Garten oder einen Wald vor der Tür.
Beim professionellen Züchter wird so ein Hund etwa zwischen 1000€ und 1500€ kosten. Hier haben Sie
den Vorteil, sich beide Elterntiere anzusehen und sich vom Charakter der beiden ein Bild zu machen.
Auch kann ein Züchter ihnen kompetent Auskunft über die Rasse erteilen, eventuell verbliebene Fragen
beantworten und wird nötigenfalls ( klären Sie das vor dem Kauf) den Hund zurücknehmen.
Nur hier bekommen Sie auch Abstammungspapiere für Ihren Hund, die belegen, dass er tatsächlich
reinrassig ist (falls Sie darauf Wert legen).
TWHs werden mittlerweile auch in Kleinanzeigenmärkten angeboten, wo sie in der Regel für weit
weniger Geld zu haben sind. (Wobei - man kann es nicht oft genug betonen - die Anschaffungskosten
die geringsten sind, die einem der Hund im Laufe seines Lebens beschert).
Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, bedenken sollten Sie aber, dass jeder Hund aus
“zweiter Hand” eine Vorgeschichte hat, die Sie möglichst in Erfahrung bringen sollten. Ein Hund, der
in seiner Prägungsphase schlechte Erfahrungen gemacht hat und vielleicht unzureichend sozialisiert
ist, kann Ihnen später unter Umständen große Probleme bereiten!
Ein verantwortungsvoller Verkäufer
wird bereitwillig und gern Auskunft geben. Lassen Sie die Finger davon, wenn Sie ein ungutes Gefühl
haben, auch wenn der erwachsene Hund ihnen äußerlich gut gefällt, oder die Kleinen Sie noch so süß
anschauen.
Egal woher Sie letztendlich Ihren Hund beziehen - er sollte auf jeden Fall die ersten acht Wochen
mit seiner Mutter und seinen Geschwistern verbracht haben, sollte gesund und gepflegt aussehen,
sauberes Fell , eine feucht glänzende Nase und klare Augen haben und bereits grundimmunisiert sein.
Haben Sie unter den Welpen die freie Auswahl, treffen Sie Ihre Entscheidung mit Bedacht auf seinen
späteren “Verwendungszweck”. Soll er einfach Freund und Begleiter sein, zum Schutzhund ausgebildet
werden, bevorzugen Sie ein temperamentvolles oder doch eher ein ruhigeres Tier?
Schon unter Welpen lassen sich, wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, sie miteinander zu beobachten,
deutlich Charakterunterschiede erkennen. Wer ist jetzt schon der Boss im Ring, wer hat meistens das
Nachsehen usw.
Schon vor der Anschaffung müssen Leine Halsband, Futter- und Wassernapf vorhanden sein. Die Frage
eindeutig geklärt sein, wo wird der Hund seinen Ruhe- und Schlafplatz haben. Innerlich sollte der
neue, veränderte Tagesablauf mit Hund schon klar sein, damit der Neuankömmling sich vom ersten Tag
an an sein neues Leben und eine gewisse Routine gewöhnen kann. Nichts könnte ihn gerade in der
schwierigen Zeit der Eingewöhnung mehr verunsichern, als ein ständig sich ändernder Tagesplan.
Seien Sie ihm von Anfang an eine liebevolle und konsequente Bezugsperson, auf die er sich in allen
Lebenssituationen verlassen kann und an der er sich orientieren kann. Bemuttern Sie ihn aber nicht
all zu sehr; geben Sie Ihm die Möglichkeit, auch seine Eigenständigkeit zu entfalten. Auch ein
Wolfshund hat Phasen, in denen er seine Ruhe braucht und allein sein will. Damit ist der Grundstein gelegt
für eine langjährige, solide Mensch-Hund-Beziehung, in der beide viel Freude aneinander haben werden.
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